Warum nicht aus einer Region in Indien lernen?
Der Distrikt Kolar im südwestlichen Bundesstaat Karnataka ist eine semi-aride Region, die vorwiegend von Kleinbauern bewirtschaftet wird. Die knappen natürlichen Ressourcen erschweren die Bewirtschaftung und führen dazu, dass die Frauen täglich mehrere Kilometer laufen müssen um Feuerholz zu sammeln.
Das Holz wird vorwiegend zum Kochen verwendet, eine Familie benötigt durchschnittlich 1.3 – 2.5 kg Holz pro Tag. Der hohe Bedarf führt dazu, dass die Wiederaufforstung nur bedingt möglich ist, insgesamt stellen drei Viertel des Brennholzes in der Region eine nicht nachwachsende Energiequelle dar. Zusätzlich zum Holz wird Kerosin verwendet – ca. 30 Liter jährlich pro Haushalt.
Kleine Biogasanlagen (2m³), die aus lokalem Material hergestellt werden, können Brennholz und Kerosin durch erneuerbares Biogas ersetzen. Sie werden mit landwirtschaftlichen Reststoffen, hauptsächlich Kuhdung, betrieben. Die fortschreitende Abholzung wird eingedämmt und das Nachwachsen der Gehölze gefördert. Als Beiprodukt entsteht ein sehr nährstoffreiches Substrat, das als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden kann.
Warum nicht mal von regionalen Projekten aus Afrika lernen?
In Nigeria verschwinden immer mehr Teile des Buschwaldes, weil es an alternativen Brennstoffen zum Kochen mangelt. Holz ist so teuer, dass das Verhältnis von Energie zu Nahrungsmittelkosten bei etwa 10 zu 1 liegt (in Europa 1 zu 1).
Der Kostendruck führt dazu, dass die Menschen aus reiner Not sogar von der UNO frisch aufgeforstete Wälder abholzen und sich damit langfristig die Grundlage für Landwirtschaft nehmen.
In dieser Situation helfen die effizienten Brennholzkocher, die etwa 80% Holz einsparen und keine Umstellung der Kochgewohnheiten erfordern. Sie sind unverwüstlich und ermöglichen 80% niedrigeren Ausgaben für Brennholz. Weitere Vorteile liegen in der Reduzierung von Rauch, der besonders Frauen und Kindern gesundheitlich schädigt.
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Wie kann der Ressourcenverbrauch massiv reduziert werden und gleichzeitig ein hoher Lebensstandard gewährleistet werden? Wie kann man alte Bausubstanz nutzen, und gleichzeitig mit ca. 75% weniger Wasser, Abwasser, Wärme, Strom, Müll und Baumaterialien auskommen und dabei gemeinschaftliches Wohnen in einer anonymen Großstadt realisieren?
Im Rahmen des Wohnprojektes Lichte Weiten in Berlin wurden diese Herausforderungen angenommen. Seit Dezember 2008 wird das sanierte Haus mit vier Generationen bewohnt.
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Nach und nach entstehen in verschiedenen Regionen energieautarke Orte, die jedoch kaum bekannt sind. Auch die Gemeinde Feldheim (der Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen) in Brandenburg ist bereits energieautark, zumindest was die Strom- und Wärmeversorgung anbelangt. Die Gemeinde mit 145 Einwohnern und verschiedenen Betrieben versorgt sich selbst und zwar mit Energiepreisen, die 10 bis 20% unter dem preisgünstigsten Anbieter liegen.
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