Eigenbau-Komposter aus Holzpaletten
Unser Reisebüro Intakt-Reisen kann sich glücklich schätzen, einen kleinen Vorgarten zu haben. Unterschätzen tut man jedoch die Menge an Grün-Resten, die solch ein Garten abwirft. So stellte sich schon sehr früh die Frage: Wohin damit? Zwar gibt es diverse Kleinkomposter in den Gartenmärkten zu kaufen, aber die sind meist klein und oft noch aus billiger Plastik.
Als irgendwann mal wieder eine Lieferung voller bunter Reisekataloge kam, und der Fahrer keine Zeit und Lust hatte, auf seine Holz-Paletten zu warten, kam uns die Idee:
Die Paletten waren ziemlich sperrig und wir stellten sie hochkant auf. Überraschend stabil, hielten sie selbst den nächsten Sturm aus. Als Rechteck aufgestellt müssten die Paletten also ein ziemlich stabiles Gerüst bilden, um darin Grünreste aufzuschichten.
Die Bretter sind vergleichsweise dick und sollten mehrere Jahre halten, und die Konstruktion der Holzpaletten sorgt für eine ausgezeichnete Belüftung des Kompostguts.
Die Paletten waren schnell aufgestellt und es konnte an die Optimierung gehen.
Da stellt sich natürlich zuerst die Frage nach einem Fundament. Denn nicht nur die Standsicherheit infolge der Bodenunebenheiten ist schlecht.
Die aufsteigende Bodennässe lässt die Holzpalletten schnell von unten nach oben wegfaulen. Insbesondere die Abstandsblöcke an den Ecken, die aus Pressspan sind, halten so kaum mehr als 2 Jahre durch.
Wir haben uns einfach mit zwei Ziegelsteinen rechts und links jeder Palette beholfen. Am besten die Erde darunter etwas ausgleichen, mit einem Hammer verdichten und dann festklopfen.
Wer es genauer mag, kann die einzelnen Steinfundamente mit einer Leiste überbrücken und mithilfe einer Wasserwage aneinander ausrichten.
Je nachdem, wie viele Paletten man hat, kann man aus drei bis fünf davon einen mehr oder weniger großen Komposter bauen.
Dabei kann man ruhig eine Seite offen lassen, über die man später bei Bedarf mit der Schubkarre reinfahren kann oder zum Wenden des Haufens mit der Gabel besser rankommt.
Da das ganze aber noch ein Bisschen wackelt und sich schnell verschiebt, haben wir einfach noch an jeder Ecke eine kurze Holzlatte an beide Ecken angenagelt.
Damit kann man dann eigentlich schon loslegen und den Eigenbau-Holzpaletten-Komposter befüllen.
Sinnvollerweise in Form eines Dreiecks, weil dieses naturgemäß die beste Stabilität bietet.
Es ist übrigens so gewollt, wenn wir dass so halbherzig tun. Denn es ist gar nicht Ziel, eine dauerhafte Konstruktion zu haben. Vor jeder Neubefüllung können die Latten entfernt werden, um die Paletten drehen zu können.
So kann man nach und nach die einzelnen Seiten der Paletten ‚aufbrauchen‘ denn das Holz fault natürlich dort, wo er befüllt ist und keine Luft zirkulieren kann, relativ schnell an.
Zum Befüllen des Komposters sollte man sich an die klassischen Regeln halten:
- trocken beginnen;
- unten etwas frischen Kompost mit unterschichten, damit die darin enthaltenen Mikroorganismen möglichst gleich an die Arbeit gehen können;
- abwechselnd feuchten und trockenen Bio-Abfall schichten;
- im Herbst oder Frühjahr ruhig einmal den kompletten Kompost wenden;
Bei uns steht der Komposter inzwischen die zweite Saison und die Paletten sehen noch genauso aus wie beim Aufbau. Bei jährlichem Wenden sollte der Komposter also mindestens 10 Jahre seinen Dienst tun.
Übrigens, da der Komposter – durch die Paletten vorgegeben – ziemlich hoch ist, zeigt sich zu den im Baumarkt erhältlichen ein gewaltiger Vorteil: Es passt enorm viel rein. Zudem funktioniert die Belüftung hervorragend und man kann relativ bald Kompost-Erde ‚ernten‘.