Biogas aus Kuhdung in Indien
Warum nicht aus einer Region in Indien lernen?
Der Distrikt Kolar im südwestlichen Bundesstaat Karnataka ist eine semi-aride Region, die vorwiegend von Kleinbauern bewirtschaftet wird. Die knappen natürlichen Ressourcen erschweren die Bewirtschaftung und führen dazu, dass die Frauen täglich mehrere Kilometer laufen müssen um Feuerholz zu sammeln.
Das Holz wird vorwiegend zum Kochen verwendet, eine Familie benötigt durchschnittlich 1.3 – 2.5 kg Holz pro Tag. Der hohe Bedarf führt dazu, dass die Wiederaufforstung nur bedingt möglich ist, insgesamt stellen drei Viertel des Brennholzes in der Region eine nicht nachwachsende Energiequelle dar. Zusätzlich zum Holz wird Kerosin verwendet – ca. 30 Liter jährlich pro Haushalt.
Kleine Biogasanlagen (2m³), die aus lokalem Material hergestellt werden, können Brennholz und Kerosin durch erneuerbares Biogas ersetzen. Sie werden mit landwirtschaftlichen Reststoffen, hauptsächlich Kuhdung, betrieben. Die fortschreitende Abholzung wird eingedämmt und das Nachwachsen der Gehölze gefördert. Als Beiprodukt entsteht ein sehr nährstoffreiches Substrat, das als landwirtschaftlicher Dünger verwendet werden kann.