Oderbruchpavillon – Regionalentwicklung im Oderbruch

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Abschlusspräsentation der Sommerschule im Mai 2011 die zum Thema „landschaftspolitische Bildung“ vom Oderbruchpavillon initiiert wurde. Bild: Oderbruchpavillon

„Das Oderbruch sind alle die es gestalten“ steht am Eingang des Oderbruchpavillons (www.Oderbruchpavillon.de) geschrieben. Zu sehen sind dort virtuell gestapelte Bausteine. Es sind die Bausteine, die für die Entwicklung der Landschaft des Oderbruchs benötigt werden. Sie repräsentieren die Elemente, Ressourcen und Akteure, die das Oderbruch als Landschaft und Region ausmachen. Der Pavillon ist eine virtuelle „Landschaftswerkstatt“ im Internet, die der selbstorganisierten Regionalentwicklung und Vernetzung des Oderbruchs dient. Kommunikationsprozesse und Diskurse über die Landschaftsprozesse sollen in der Region entwickelt und angestoßen werden.

 

Die Bausteine werden dort gesammelt und dokumentiert. Diese sind  zum Beispiel Landwirtschaft; Kolonisten; Kunst; Wasserwirtschaft; Initiativen; Wissenschaft; Regionalwirtschaft oder Landschaftspflege.

Initiatoren und Beteiligte

Der Oderbruchpavillon wird von der Akademie für Landschaftskommunikation e.V. in Zusammenarbeit mit dem Büro für Landschaftskommunikation seit 2003 gestaltet und getragen. Dessen Gründer sind Kenneth Anders und Lars Fischer. Die Beteiligten dieses Projekts sind alle Menschen die im Oderbruch leben und arbeiten oder sich mit Ihm identifizieren.

Der Ort des Geschehens …

…ist eine virtuelle Plattform. Diese aber bezieht sich direkt auf die „Oderbruch“ -Region und tritt mehrmals im Jahr aus ihrer Virtualität heraus. In Form einer Sommerschule, eines Pleinairs oder einer Ausstellung, wie zum Beispiel den „Oderbruchfiktionen“ (siehe weiterführende Links unter dem Artikel).

Oderbruch im Herbst. Picture made by F. Weigelt.
Oderbruch im Herbst. Bild: F. Weigelt.

Die Region befindet sich im Osten Brandenburgs am Rande der Oder, dem Grenzfluss zu Polen. Sie ist Deutschlands größter eingedeichte Flusspolder und wird schon lange sehr stark durch die intensive Landnutzung des Menschen geprägt. Nur das ausgeklügelte und zweckmäßige Grabensystem ermöglicht den Menschen dort die Besiedlung sowie die Landwirtschaft. Das Oderbruch ist administrativ durch mehrere Landkreise bzw. Kreisverwaltungen verwaltet. Diese Zerteilung kann mit dem Projekt überwunden werden, denn durch die größere Vernetzung und die Sammlung der Bausteine wird den 53.000  Einwohnern sowohl für die Identifikation mit der Region als auch für die Selbstorganisation der Weg geebnet.

Dadurch kann die Region nachhaltig sozial und wirtschaftlich gestärkt und auch nach außen besser dargestellt werden.

Der Hintergrund

Die Idee stammt von den Gründern, die sich mit der Frage beschäftigten, welche Rolle Kunst für den Naturschutz spielen kann. Wenn man Kunst fruchtbar machen will für die Landschaften, dann müsste man an Sie verschiedene Anforderungen stellen, so dass Sie gezielt der Verständigung über Landschaften dienen kann. Ihnen fiel auch auf,  wie gut die Kolonisten des ländlichen Raumes ihre Landschaft beschreiben, kennen und beurteilen können und  wie wenig von diesem Potential eigentlich genutzt wird. Es entstand die Idee, die beiden Stränge von Wissenschaft und Kunst zusammen zu führen und Kommunikationsprozesse über Landschaften zu begleiten. Der Oderbruchpavillon soll eine Lernplattform sein. Durch die Unabhängigkeit von Förderern, genießen die Gründer viel Gestaltungsfreiheit.

Resonanz und Auswirkungen

Eine Radpanne auf der vom Oderbruchpavillon erarbeiteten Fahrradroute „Zwischen Flut und Vorflut“. Bild: Oderbruchpavillon

Um ein solches Projekt zu realisieren, sind deshalb Menschen gefragt, die sich unentgeltlich und über lange Zeiträume und auch über Förderzeiträume hinweg engagieren. Kenneth Anders wohnt und lebt selbst im Oderbruch und hegt deshalb ein persönliches Interesse an der Entwicklung dieser Region. Man kann ein solches Projekt nicht von heute auf morgen erzwingen, da über Jahre eine gewisse Kontinuität gefordert ist und Vertrauen aufgebaut werden muss.  Der Indikator der Beteiligung und der Resonanz über das Projekt ist nur schwer zu messen, aber er steigt, was an der steigenden Beteiligung an den Pleinairs, aber auch den Zugriffen auf die Webseite zusehen ist.  Mit den Jahren können die Gründer einen gewissen Respekt ihnen und dem Projekt gegenüber ausmachen, auch wenn es  nicht überall verstanden wird. Ihnen geht es aber in erster Linie nicht um Quantität, sondern darum, dass die Menschen die sie  porträtieren oder die Beiträge zum Oderbruchpavillon leisten sich als Teil des Diskurses wahrnehmen, was sehr gut funktioniert.

Die Nachhaltigkeit des Projekts

Das Projekt ist für Nachhaltigkeit. Sobald sich Selbstorganisationsprozess auf den Handlungsraum Oderbruch beziehen, sind sie nachhaltig, weil dann die eigenen Potentiale der Landschaft entwickelt und regionale Ressourcen genutzt werden können. Dies ist aber jetzt noch nicht der Fall, weil das Oderbruch keine eigene Administration besitzt: es gehört drei Landkreisen an. Die Gründer sind der Meinung, man müsse versuchen die Abhängigkeit von außen immer wieder versuchen zu durchbrechen um diese Potentiale zu erkennen. Sie führen „Marko Ivanisin“ an, der Autor des Buches „Regionalentwicklung im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Identität“. Dieser  sagt, dass Regionalentwicklung immer nachhaltig ist, weil er darunter versteht, dass sie die Region selbst entwickelt und nicht von jemandem entwickelt wird. Deshalb befindet sich der Oderbruchpavillon auf einem guten Weg der Nachhaltigkeit.

Ausblick und Innovation

Die Ergebnisse aus dem Oderbruchpavillon werden im Kontext der Übertragbarkeit auf andere Landschaften wissenschaftlich ausgewertet. Damit können Modelle entwickelt werden, die eine Kulturlandschaft erörtern. Das Ziel der Übertragbarkeit auf andere Regionen ist in diesem Projekt das innovative Element. Übertragbar ist hierbei aber nur das Konzept und nicht die Inhalte bzw. Bausteine. Diese sind für jede Landschaft einmalig.

Ein voller Saal beim Liederwettstreit „Ein Lied fürs Bruch“ in Kienitz. Initiiert vom Oderbruchpavillon. Bild: Oderbruchpavillon.

Weiterführende Links

Direkt Link zum Oderbruchpavillon:

Büro für Landschaftskommunikation:
http://www.landschaftskommunikation.de/index.htm

Die Landschaftswerkstatt Wasser Uckermark-Barnim ist ein ähnliches Projekt und Teil des Innovationsnetzwerks Klimaanpassung Brandenburg Berlin INKA BB: www.wasserundlandschaft.de

Direktlink zu den Oderbruchfiktionen:
http://oderbruchpavillon.de/bausteine/beitraege/
szenarien.htm

Wissenslandkarte

Wissenslandkarte mit Beschreibung als .pdf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zukunftsfähigkeit
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Der Pavillon sorgt für eine Vernetzung in der Region. Es ist einfacher Wirtschaftspartner aus der Region zu finden. Auf der anderen Seite ist die Seite eine Präsentation der Gewerbe im Oderbruch, was auf Außenstehende attraktiv wirkt und Menschen in die Region zieht, die dort Ihr Geld ausgeben können.
Ökologische Dimension der Nachhaltigkeit.www.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.comwww.dyerware.com
Der Pavillon funktioniert als Werbeträger für Nachhaltigkeit und die Nutzung der regionsspezifischen Ressourcen.
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Da eine Vernetzung stattfindet und die Seite eine Identifizierung der Menschen mit dem Oderbruch ermöglicht, fördert der Oderbruchpavillon die soziale Nachhaltigkeit. Allerdings läuft dieser Prozess sehr langsam ab.
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Das Projekt verbraucht wenige Ressourcen, weil es virtuell ist. Es regt außerdem dazu an, die eigenen Ressourcen aus der Region zu nutzen.
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Auf der einen Seite ist es ein wenig widerstandfähiges Projekt, da es nur von zwei Menschen getragen wird. Auf der anderen Seite macht genau diese Eigenschaft das Projekt flexibel, da Entscheidungen sehr schnell getroffen werden können.
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Alle Informationen die gesammelt wurden stehen frei zur Verfügung auf der Webseite. Zusätzlich kann man bei Fragen an das Büro für Landschaftskommunikation eine Email schreiben und bekommt auch schnell eine Antwort. Jeder ist willkommen mitzuarbeiten in Form von Beiträgen und kann von den Gründern redaktionell betreut werden.

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