Energieautarke Gemeinde Feldheim (Brandenburg)
Nach und nach entstehen in verschiedenen Regionen energieautarke Orte, die jedoch kaum bekannt sind. Auch die Gemeinde Feldheim (der Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen) in Brandenburg ist bereits energieautark, zumindest was die Strom- und Wärmeversorgung anbelangt. Die Gemeinde mit 145 Einwohnern und verschiedenen Betrieben versorgt sich selbst und zwar mit Energiepreisen, die 10 bis 20% unter dem preisgünstigsten Anbieter liegen.
Regionale Eigenversorgung
Das Ziel hieß, Feldheim unabhängig von Kohle, Gas und Öl zu machen. Feldheim versorgt sich mittlerweile autark mit Wärme- und Elektroenergie, die aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Die Wärmeversorgung erfolgt durch eine seit November 2008 betriebene Biogasanlage. Das Biogas wird aus der Schweine- und Rindergülle, Maissilage und dem Getreideschrot erzeugt und versorgt die Einfamilienhäuser sowie die lokalen Betriebe. Bei größerer Kälte wird die Wärmeversorgung von einem Holzhockschnitzel-Kraftwerk unterstützt. Der Strom wird von einem Windpark geliefert und fließt unter anderem in die Haushalte, Stallanlagen und zu den Straßenlaternen.
Ein gemeinsames Projekt
Fast alle Bewohner sind von dem umweltfreundlichen Projekt ‚‚energieautarkes Feldheim‘‘ begeistert und traten einer Bürgergesellschaft bei, die unter anderem über die Energiepreisen entscheidet. Die Bürgergesellschaft ‚‚Feldheim GmbH & Co KG‘‘ wurde 2008 gegründet. Zu deren Mitgliedern zählen 38 Haushalte und Gewerbetreibende, die Firma EQ-Sys (ein Hersteller von Ständern für Solaranlagen), die Agrargenossenschaft und Stadt Treuenbrietzen. Die Gesellschaft kauft Strom und Wärme aus der Biogasanlage und dem Windpark. Die Haushalte und lokalen Betriebe kaufen dann die Energie mit einem Aufpreis für Investitionen und Unterhaltung. ‚‚Es geht um günstige Preise, nicht um Profit‘‘, sagte Andreas Backofen, der für das Projekt „energieautarke Gemeinde Feldheim“ zuständige Ingenieur. Die Bürger profitieren auch davon, dass der Investor Energiequelle GmbH mit einem Teil seiner Gewinne das Dorf unterstützt. Als Ausgleich für Beeinträchtigung durch die Windanlagen finanzierte Energiequelle neue Bürgersteige und Flutlicht für den Sportplatz. Das Projekt sorgt zudem auch für die Arbeitsplätze im strukturschwachen ländlichen Gebiet und für Aufträge an lokalen Betrieben und Handwerkern.
Quelle: Unendlich-viel-Energie.de
Weiteres Material
TAZ, 07.03.2011
Ökologische Energie
Schwaben können sogar 100 Prozent
Immer mehr Kommunen und Landkreise wollen ihren Strom selbst produzieren. Dafür muss Energie künftig viel effizienter eingesetzt werden.
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/schwaben-koennen-sogar-100-prozent/
Wieso Autark?? Noch immer ist Feldheim am Net wenn die Mühle kein Wind haben. Denn macht noch immer die Kohle oder Kernkraft Strom . Und wieso Autark?? Es ist Subventioniert : auch das is nicht Autark.
Eco ist Feldheim! Und Feldheim ist ein gutes Beispiel wie man grüner leben kann.
Moin Moin (GRTX TerraXY – ein Hollander)
@TerraXy – Danke für Deinen Hinweis. Du hast natürlich Recht: Sie sind nicht komplett autark. Was die Wärmeversorgung anbelangt haben Sie allerdings tatsächlich ein eigenes Nahwäremesystem aufgebaut und via Biogas und dem vorhandenen landwirtschaftlichem Betrieb eine Unabhängigkeit hergestellt. Soweit ich weiß bereiten Sie sich gerade darauf vor eine große Batterie einzusetzen und so auch eigenen Strom zu nutzen, wenn kein Wind weht.
Ganz interessant und passend dazu:
Bayern: Größter Bürgerwindpark im Landkreis Bayreuth geplant
Regensburg (15.8.11): In Sachen Energiewende könnte die oberfränkische Stadt Pegnitz bald Geschichte schreiben: Gemeinsam mit dem Planungsbüro OSTWIND, einem Familienunternehmen aus Regensburg, will die Kommune den Bau des größten Bürgerwindparks Bayerns realisieren.
http://www.glocalist.com/news/kategorie/oekologie/titel/bayern-groesster-buergerwindpark-im-landkreis-bayreuth-geplant/